Im Bund-Länder-Programm (BLP) kooperieren Bund und Länder in der Entwicklungszusammenarbeit (EZ). Zwischen 2015 und 2024 hat das Programm weltweit 74 Projekte in 24 Partnerländern umgesetzt.
Thematische Schwerpunkte
Durch das Bund-Länder-Programm werden Kooperationsprojekte in vielfältigen Themen und Sektoren umgesetzt. Dabei orientiert es sich an den bestehenden Strategien des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie an Schwerpunkten der deutschen Länder. So werden beispielsweise verschiedene Projekte in den Themengebieten nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, insbesondere berufliche Bildung, Umwelt, Klima und Energie sowie Governance umgesetzt. In der vorangegangen Phase wurden im Kontext der Covid19-Pandemie zudem Projekte im Themenfeld Pandemieresilienz implementiert.
Geschlechtergerechtigkeit ist ein wichtiges Anliegen im BLP. So sind insgesamt 75% der Projekte in der dritten Phase gendersensibel oder -responsiv ausgerichtet. Außerdem wird Digitalisierung als ein Querschnittsthema bearbeitet und beispielsweise im Rahmen dieser Website eine projekteigene Plattform für die Umsetzung virtueller Projektkomponenten verwendet.
Ziele
Das Programm fördert und koordiniert eine gute Abstimmung zwischen Bund und Ländern und implementiert gemeinsame Projekte des BMZ und der deutschen Länder mit deren Fachpartnern. Dabei verknüpft das Programm die Entwicklungszusammenarbeit der deutschen Länder mit Programmen der Technischen Zusammenarbeit des Bundes in den Partnerländern. Das Ziel ist, dass die Partnerländer von dieser strategisch-thematischen Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern profitieren. Die Zielgruppe bei der Zusammenarbeit zwischen Bund und deutschen Ländern in der EZ ist die Bevölkerung in den jeweiligen Partnerländern, die mittelbar von Maßnahmen im Rahmen der Projekte profitieren. Oft sind dies lokale Bevölkerungsgruppen (insbesondere politisch, wirtschaftlich und soziokulturell benachteiligte Personengruppen wie Frauen, Mädchen, Jugendliche oder Minderheiten) in geographisch festgelegten Partnerregionen oder -provinzen der Partnerländer.
Umsetzung
In der Umsetzung der Projekte im BLP engagieren sich zahlreiche Akteur*innen der deutschen Länder und ergänzen so die Entwicklungszusammenarbeit des Bundes. Dabei werden insbesondere die jeweiligen spezifischen Kompetenzen der deutschen Länder mit einbezogen, beispielsweise Sachsen zum Thema Bergbau oder Schleswig-Holstein bei Minderheitenpolitik.
Expert*innen aus Deutschland und den Partnerländern tauschen sich in den Projekten auf Augenhöhe aus und erzielen so größtmögliche Wirkungen. Dabei ist die Mitwirkung der lokalen Ministerien, Unternehmen, Fachinstitutionen und Nichtregierungsorganisationen im Partnerland zentral. So bleibt der Wissenstransfer keine Einbahnstraße und alle Akteure profitieren vom gemeinsamen Austausch – allen voran die Bevölkerung vor Ort.
Ein Beispiel für ein erfolgreich umgesetztes Projekt zeigt das folgende Video über ein Minigrid-Projekt, welches unter anderem über das BLP zusammen mit Niedersachsen umgesetzt wurde:
Vernetzung & Innovation
Das BLP unterstützt außerdem die Vernetzung und den Austausch zwischen den beteiligten Akteur*innen aus den deutschen Ländern. Dafür bietet das BLP regelmäßig Trainingsveranstaltungen zu ausgewählten Themen aus der EZ sowie Vernetzungsveranstaltungen an, um so die Umsetzungskompetenzen in den deutschen Ländern zu stärken. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf agilen Methoden, welche verwendet werden, um zusammen mit den Ländern innovative Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen in der dezentralen EZ zu finden. In der vergangenen Projektphase wurde dafür das Innovationsförderprojekt Decentralised Development Lab durchgeführt, auf dessen Erfahrungen nun aufgebaut werden soll.
Zudem wurde das Serious Game „Gender – Next Level“ entwickelt, um spielerisch die Relevanz der feministischen EZ zu verdeutlichen. Das Spiel kann auf Deutsch und Englisch gespielt werden: Gender Next Level
Partner & Finanzierung
Das BLP wird im Auftrag des BMZ durch das Regionalbüro Deutschland-Nord der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in Hamburg umgesetzt. Dabei kofinanzieren die deutschen Länder die einzelnen Projekte und stellen zusätzlich Personal, Räume, Stipendien oder Fortbildungsplätze bereit.
Von Landesverwaltungen und wissenschaftlichen Institutionen bis hin zu zivilgesellschaftlichen Gruppierungen und Unternehmen: Erfahrungen und Kompetenzen einer einzigartigen dezentralen Akteurslandschaft greifen für den Erfolg des Programms in jeder Komponente ineinander.
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